50 Jahre Reisen begleitet –
nun darf es für Helmut auch mal ruhiger werden
Helmut ist als 10 oder 11-jähriges Kind mit der DHG auf Reisen gewesen, es muss um 1964 gewesen sein. An seine erste Fahrt nach Westernstede hat er gute Erinnerungen: auf dem Gelände des Schullandheims gab es alte Holzbalken für Reitturniere und die Jungs aus der Reisegruppe wurden gefragt, ob sie beim Übermalen dieser helfen könnten.
Helmut als Sohn eines Malers ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verschaffte der Gruppenkasse durch seinen Einsatz ein paar zusätzliche Taler. Außerdem war er von der Mittagsschlafs-Pflicht, die es damals noch gab, befreit, was natürlich auch sehr attraktiv war.
So gesehen war Helmut bereits als teilnehmendes Kind ehrenamtlich tätig, was sich fortan wie ein roter Faden durch sein Leben zog.
1971/1972 begleitete Helmut als Jungbetreuer seine erste Reise, und von da an, durch die ganzen 70er und Anfänge der 80er Jahre durchgehend, mit mindestens einer Reise pro Jahr.
Ab 1985 gab es eine lange Betreuer-Pause, in der Helmut vermutlich mit der Bändigung und Betreuung seiner eigenen Kinder und Familie beschäftigt war.
Ende der 90er nahm die stete Begleitung von Ferienreisen wieder Fahrt auf. Die Jahre vergingen, verschiedene Reiseziele wurden angesteuert, manche auch über die Jahre immer wieder, wie Bad Sachsa im Harz, wo Helmut und Kollegen das Freizeit- und Aktivitätenprogramm vor Ort stetig auf- und ausbaute.
Warum Helmut immer wieder mit Kindergruppen auf Reisen ging?
Weil es ihm Spaß machte, teilweise stressig, aber auch sehr schön war. Er selbst sagt von sich, dass er eigentlich immer der ruhige Pol war und sein ruhiger, sachlicher Ton auch die wilderen Kinder „runtergebracht hat“. Nur selten ist er richtig laut geworden und nur, wenn‘s allzu viel Remmidemmi gab.
Mit dem Jugendschutz scheint es damals auch noch nicht so streng gewesen zu sein. Da konnte man noch, wie Helmut damals, Armbrüche provisorisch mit Federballschlägern schienen, ohne dass es Ärger und Beschwerden von Eltern und Ärzten zur Folge hatte.
Der Arzt meinte nur: „Leider müssen wir Ihren tollen Verband zum Röntgen abmachen“.
Auch die Nachtwanderungen waren eher für Hartgesottene. Helmut hat auf einer von diesen so überzeugend den Erschrecker und Nachtgespenst gespielt, dass selbst der eingeweihte Herbergsvater sich zu Tode erschreckte. Trotz allem wurde die Nachtgesellschaft hinterher von der Herbergsmutter mit Schnittchen bewirtet.
Auch sämtliche Schuhe konnte man damals noch des Nachts aus den Kinderzimmern entwenden und sie, völlig durcheinander gewürfelt, am Treppengeländer der Herberge aufhängen. Die Kinder staunten am Morgen nicht schlecht, und wussten nicht, wen sie bezichtigen konnten, denn natürlich wollte niemand der Täter gewesen sein.
Spaß muss sein – so war das damals und so ist es auch heute noch mit Helmut: immer mit dem Schalk im Nacken und einem flotten Spruch oder einem Lächeln auf den Lippen.
Lieber Helmut, wir danken dir ganz herzlich für die vielen Jahre, die du der DHG als Betreuer, Kollege und manch einem auch als Freund geschenkt hast!